Die gjb feiert Jubiläum - Rückblick auf 25 bewegte Jahre

Auf den Tag genau 25 Jahre ist es her, dass der damalige Frankfurter Bürgermeister Achim Vandreike am 12. Dezember 1997 als Gründungsvorsitzender die „Gründungsversammlung des Vereins Gesellschaft für Jugendbeschäftigung“ (gjb) leitete. Das Ziel: „Psychosozialen Problemlagen wie Straffälligkeit und störendem Verhalten in der Öffentlichkeit und im Stadtteil bei Jugendlichen soll vorgebeugt werden.“ So steht es in Notizen aus der Planungszeit.

Damals drohten einige Frankfurter Viertel außer Kontrolle zu geraten. Viele Jugendliche waren arbeitslos und sahen für sich keine Perspektive. Die Ahornstraße in Griesheim war das bekannteste Beispiel dafür, dort drohte die Lage aus dem Ruder zu laufen. Um diese Situation zu verbessern, war die fortschrittliche Idee: eine Jugendbeschäftigungsgesellschaft musste her! Nicht städtisch, aber nah an die Stadt Frankfurt am Main angebunden. Als kleine flexible Einheit funktionierte die gjb wie eine kommunal finanzierte Agentur. Heute ist individuelle Beratung und Unterstützung zum Übergang Schule/Beruf selbstverständlich. Vor 25 Jahren bedeutete sie Pionierarbeit. Im Zentrum standen erstmals die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Für sie wurden maßgeschneiderte Angebote erarbeitet. Ihnen sollten Chancengerechtigkeit, Bildungsaufstieg und letztendlich gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden.

Mit 1,5 Personalstellen nahm die gjb im April 1998 ihre Arbeit auf. Erste Erfolge stellten sich schnell ein – und fanden auch in den Medien und der Politik Beachtung. Das Erfolgsrezept ließ in den darauffolgenden Jahren die Zahl der Beraterinnen und Berater ebenso wachsen wie die Zahl der kooperierenden Schulen und Geldgeber. Schon bald wurde die Beratung auf die ganze Stadt Frankfurt am Main ausgedehnt.

Auch die Zahl der Angebote ist in 25 Jahren beachtlich gewachsen und richtet sich inzwischen an verschiedenste Zielgruppen. Das erste Projekt hieß anfangs „Kooperation im Stadtteil“ und läuft noch heute erfolgreich unter dem Namen „Chance Beruf“ im außerschulischen Bereich der gjb. Hier ging und geht es darum, arbeitslose Jugendliche und Betriebe zusammenzubringen und die Jugendlichen auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Dabei agierte die gjb von Beginn an vernetzt mit bestehenden Institutionen und Initiativen. Vor sieben Jahren wurden zusätzlich spezielle Projekte für Geflüchtete ins Programm aufgenommen. Auch das chronologisch zweite Projekt, die „Integrationsberatung an beruflichen Schulen“, läuft weiterhin erfolgreich – heute unter dem Namen „Berufswegeplanung“ an allen beruflichen Schulen der Stadt Frankfurt. Daraus hat sich mit der sozialpädagogischen Förderung und der Ausbildungsbegleitung der inzwischen größte der drei Bereiche der gjb entwickelt: der Bereich berufliche Schulen.

Anforderungen und Rahmenbedingungen verändern sich, und somit auch die gjb. So kamen nach Bedarf neue Programme und Projekte hinzu, bestehende wurden umgebaut und andere abgeschlossen. 2006 entstand der Bereich allgemeinbildende Schulen. Seitdem arbeitet die gjb mit den Abgangsklassen von allgemeinbildenden Frankfurter Schulen. Das war die Geburtsstunde des Frankfurter Ausbildungsprojekts, Herzstück des jüngsten Bereichs.

Sylvia Weber, Vorstandsvorsitzende der gjb und Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, beschreibt: „Die gjb ist ein wichtiger Bestandteil der hiesigen Beratungslandschaft – und aus Frankfurt am Main nicht mehr wegzudenken. Die Größe und Vielfältigkeit der gjb ebenso wie die stadtweite Vernetzung Ihrer Organisation sind seit der Gründung 1997 stetig gewachsen. Aber eines zog sich von Anfang an durch: Sie setzt sich - mittlerweile seit einer ganzen Generation – für die Chancengerechtigkeit von Jugendlichen ein.“

Zum Stichtag des heutigen Jubiläums ist das gjb-Team 75 Personen stark. In zurzeit 14 Programmen und Projekten werden immer breitere Zielgruppen von Jugendlichen, jungen Erwachsenen sowie Eltern intensiv betreut – seit über anderthalb Jahren sogar mit dem reinen Online-Beratungsangebot contACT. Petra Lölkes, Geschäftsführerin der gjb, fasst die bewegte Geschichte der gjb knapp zusammen: „Schon so manches Mal haben wir unsere Angebote schnell und flexibel angepasst – so etwa im Januar 2016 für junge Geflüchtete aus aller Welt, während der Corona-Pandemie mit ganz neuen Beratungs-Tools oder jüngst mit verschiedenen Angeboten für Geflüchtete aus der Ukraine. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt und freuen uns auf neue Herausforderungen ebenso wie auf die kontinuierliche Weiterarbeit in bewährten Konstellationen. Mein Dank für die gelungenen 25 Jahre gilt dabei unseren Mitarbeitenden ebenso wie den langjährigen Kooperationspartnerschaften und dem gjb-Vorstand.“

Sie möchten mehr aus der bunten Geschichte der gjb erfahren? Dann besuchen Sie die Online-Jubiläumsseite auf https://25jahre.gjb-frankfurt.de und klicken sich durch wertschätzende Glückwünsche, Erfolgsgeschichten von Teilnehmenden und Rückblicke auf 25 Jahre Beratungsarbeit.

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